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Darf man noch glücklich sein?

Mario Wilke erläutert, warum es das Leid anderer Menschen nicht lindert, wenn man selbst leidet und sich kein Glück mehr gönnt.

Durch die aktuelle Lage mache sich derzeit in vielen Menschen ein Gefühl der Hilflosigkeit breit, so wie bei Stefanie, einer Klientin von Mario Wilke. Sie erzählte ihm, dass sie gerne helfen möchte, aber momentan nichts weiter tun könne als spenden. Zudem habe sie ein schlechtes Gewissen, wenn sie an den anstehenden Urlaub denkt. „In der momentanen Weltsituation darf ich das doch gar nicht genießen“, so ihre Aussage. Kein Einzelfall, wie Mario Wilke bestätigt, er erlebe häufig, dass Menschen derzeit solche oder ähnliche Gedanken haben.

Was derzeit auf der Welt passiere, sei ohne Frage schrecklich. Jeder sollte sich darüber bewusst sein, dass viele Menschen aktuell leiden, sei es durch die Folgen des Krieges oder dessen wirtschaftliche Auswirkungen. Auch für nicht direkt Betroffene könne die Situation belastend sein, wie Mario Wilke ausführt: „Mitunter leiden sie selbst sehr unter den Umständen, ziehen sich zurück oder geraten unbewusst in eine Abwärtsspirale, die viel Energie kostet, da man sich mit nichts anderem mehr beschäftigen kann.“ In diesem Zusammenhang stellt der Coach eine wichtige Frage: „Lindert das eigene Leid das Leid anderer Menschen?“

Manche Menschen fühlen sich derzeit schlecht, wenn sie selbst positive Dinge erleben, da andere momentan alles verlieren. Man traue sich nicht mehr, sich etwas zu gönnen oder einen glücklichen Urlaub zu verbringen. „Ich kann diese Gedanken verstehen, doch auf der anderen Seite bringt es uns nichts, wenn wir uns selbst bestrafen oder uns keine Glücksmomente mehr gönnen.“ Bedauerlicherweise sei es so, dass auf der Welt jeden Tag Millionen Menschen leiden müssen, ob durch Kriege, Hunger, Krankheiten, Naturkatastrohen, Unterdrückung oder andere Umstände. Da dies nun auch in Europa der Fall sei, rücke die Tatsache wieder mehr in das Bewusstsein der Menschen. „Mitgefühl und Empathie sind in dieser Situation wichtig und menschlich, doch sich selbst für das Leid anderer zu bestrafen oder sich des eigenen Glücks zu berauben, macht uns nur selbst fertig und hilft niemandem weiter“, konstatiert Mario Wilke.

Vielmehr sei es mit dem Blick auf das Weltgeschehen jetzt wichtig, dankbar zu sein für das, was man habe. An dieser Stelle empfiehlt der Coach, am Ende des Tages an drei Dinge zu denken, für die man dankbar ist. Diese Übung könne auch zusammen mit dem Partner oder der Familie erfolgen. Bei den Gedanken daran, dürfe man auch glücklich sein. „Zahlreiche Studien und wissenschaftliche Forschungen belegen, dass Dankbarkeit eine optimistische Grundhaltung fördert, sich positiv auf die Lebensfreude auswirkt und auch die Gesundheit stärkt“ ergänzt Mario Wilke. Zudem mache Dankbarkeit resilienter, stärke die sozialen Beziehungen und bringe neue Energie.

Jeder beschäftige sich pro Tag mit unzähligen Gedanken und leider seien ein Großteil davon negativ. Man könnte jetzt die Annahme aufstellen, dass man diesen Gedanken machtlos ausgeliefert sei. Für wen das zutreffe, hat Mario Wilke einen Tipp: „Rufen Sie sich immer wieder ins Gedächtnis, dass Sie die Macht über Ihre Gedanken haben: Sie entscheiden selbst, welchen Sie Raum geben, welche Sie weiterfolgen und welche Sie einfach nur kurz vorbeiziehen lassen.“

Wenn man jetzt anderen Menschen helfen wolle, sei es umso wichtiger, selbst Energie zu tanken. Dann habe man genug Kraft das Leid zu lindern, ohne selbst zu leiden.